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Zum Jahreswechsel, der genau auf die Sekunde berechnet
wird, versammeln sich die Angehörigen einer
Familie zu Hause.
Nach dem Jahreswechsel ist es Brauch, dass die Jüngeren
die Älteren besuchen.
Zu diesem Anlass werden neue Kleider und Schuhe
angezogen.
Nourus ist nicht nur eine Zeit der Freude, sondern
auch des Friedens, alte Feindschaften werden bereinigt.
Das Neujahrsessen besteht aus Fisch (Weißlachs)
und Gemüsereis.
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Dem Bedürfnis nach
einem „festen“ Neujahrstermin
kommt das persische Neujahrs- und Frühlingsfest
Noruz entgegen, das in Gebieten unter persischem
Einfluss gefeiert wird, aber auch von anderen islamischen
Völkern übernommen wurde. Iraner, Kurden,
Aleviten, Bahai und andere feiern nach diesem Beginn
des altpersischen Sonnenjahres, das bis auf Zarathustra
zurückgeht. Trotz Islamisierung ist Noruz auch
ein überreligiöses Fest geblieben, das
die erwähnten Religionen in gemeinsamer Festfreude
verbindet. Während der ersten Tage des neuen
Jahres besuchen und beschenken sich Familien und
Freunde nach festen Riten, Regeln und Rangfolge.
Noruz dauert im Iran 13 Tage; Beginn des Neujahrsfestes
ist immer der 21. März (eben der Frühlingsanfang).
Kidweb
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Tschaharschanbe Suri
(Tschaharschanbe=Mittwoch, Sur=rot) ist ein Ritual,
das am Abend des Dienstags vor dem Frühlingsbeginn
durchgeführt wird. An sieben oder drei Stellen
wird Feuer gemacht.
Sieben steht für EMSCHASPADAN (Ahuramazda und
seine sechs Engel) und Drei für “Gutes
sagen, Gutes tun, Gutes denken“, die drei
Hauptsäulen des zarathustrischen Glaubens.
Beim Springen über das Feuer wird folgender
Spruch gesagt:“Gelbes zu dir, deine Röte
zu mir“. “Gelbes“ meint den
gehenden Winter und “deine Röte“
den herangehenden Frühling.
In den Dörfern ist es Brauch, auf den Dächern
der Häuser Feuer anzuzünden, damit die
Seelen der Verstorbenen ihre Hinterbliebenen finden.
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Nowruz |
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Das Neujahrsfest,
NOURUS genannt, ist ein sehr altes Fest aus der
vorislamischen Zeit des Irans.
Es ist das wichtigste Fest im Jahresablauf der
Iraner.
Nourus setzt sich aus den Wörtern NOU (neu)
und RUS (Tag) zusammen.
Laut Überlieferung wurde dieses Fest erstmals
von DJAMSCHID, dem vierten König der Dynastie
PISCHDADIAN (erste Dynastie der iranischen Mythologie),
gefeiert.
Nach diesem Mythos ist KYUMARS-der Gründer
der Dynastie-Adams Sohn.
Über Djamschidwird im AWESTA, dem religiösen
Buch der ZARTHUSTRIER berichtet (Prophet ZARATHUSTRA
um 600 v. Chr.) FERDOS (941-1020), der berühmte
Dichter des gewaltigen Reimepos „SCHAHNAME“
(Königsbuch), berichtet auch über Djamschid
und Nourus.
Frühlingsbeginn ist der Zeitpunkt des Jahreswechsels.
Der erste Monat des Jahres heißt FARWARDIN
(„Farwarten“ altiranischen Sprache
Pahlawi).
Nourus wird auch Farwardin-Fest genannt.
Nach dem AWESTA gibt es sechs Engel (EMSCHASPANDAN-ewige
Heiligkeiten), die AHURAMAZDA (Gott der Güte,
Heilligkeit, sowie Herzensgüte) zur Seite
stehen (ergibt zusammen die mystische Zahl 7).
Sie helfen ihm in seinem Kampf gegen AHRIMAN,
dem Gott der Bosheit und Dämonen.
Der Zarathustrische Dualismus glaubt an einen
Kampf zwischen Güte und Helligkeit (Ahuramazda)
und der Finsternis (Ahriman).
Unabhängig von religiöser Zugehörigkeit
werden im Iran viele Neujahrsrituale in unterschiedlichen
Formen gefeiert.
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HAFT-SIN (sieben S)
Auf einem schön gedeckten Tisch werden sieben
verschiedene Dinge, deren Anfangsbuchstabe “S“
ist, arrangiert:
Serkeh (Essig )
Sendjed (Mehlbeere)
Samanu (eine Mehlspeise aus Malz)
Sib (Äpfel)
somag (Sumach)
Sekeh (Münzen)
Sonbol (eine Hyazinthe)
Sepand oder Espand (die Früchte der wilden
Raute)
Sabseh (Getreidekeimlinge)
Sir (Knoblauch)
Dazu kommen außerdem: Goldfische, ein
Spiegel, Granatäpfel, Pomeranzen, Kerzen
und Eier.
Je nach Religionszugehörigkeit ein Koran,
eine Thora oder eine Awesta.
In der SASSANIDEN-Zeit gehörte das Wasser
auch zum Haft-Sin.
In manchen Dörfern Irans wird noch heute
Wasser, das von jungen unverheirateten Frauen
aus der Quelle geholt wurde, zum Haft-Sin gestellt
(Symbol für Fruchtbarkeit).
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SIESDAH-BEDAR (Siesdah=13,
bedar=loswerden)
Den Dreizehnten des ersten Monats nach dem Jahreswechsel
sollte man nicht zu Hause verbringen.
An diesem Tag machen die Iraner ein Picknick.
Die Zahl 13 ist auch bei den Persern eine Unglückszahl.
Die Neujahrsbräuche beginnen mit TSCHAHARSCHANBE-SURI
und enden mit SIESDAH-BEDAR.
Am 14. des Farwardins sind die Feiertage zu Ende.
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